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Bei Tofu denkst du an langweilige, schwammige Klumpen? No way! Wenn du weißt, wie du Tofu richtig zubereitest, wird er safe ein fester Part in deinem Ernährungsplan. Check' hier alle Infos & Benefits, praktische Tipps zum Kochen sowie leckere Tofu-Rezepte zum Nachmachen!
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Tofu wird aus Sojabohnen hergestellt. Der Prozess ist relativ simpel und ähnlich wie das Herstellen von Käse. Die Sojabohnen werden erst eingeweicht, püriert und dann gekocht.
Aus dieser Masse entsteht die sogenannte Sojamilch. Sie wird mit einem Gerinnungsmittel, z. B. Nigari (Magnesiumchlorid) oder Zitronensaft, versetzt. Dadurch bildet die Sojamilch Klumpen – die Tofumasse.
Die Masse wird anschießend in Form gebracht. Durch Pressen wird überschüssiges Wasser entfernt und der Tofu fest. Die guten Nährstoffe bleiben aber trotzdem erhalten ...
In Sachen Nährwerte braucht sich Tofu nicht verstecken. Gerade durch seine vielen Proteine ist er ein echtes Power-Paket unter den pflanzlichen Lebensmitteln!
Typische Nährwerte von 100 g Naturtofu (kann je nach Sorte variieren):
Apropos Proteine: Das Aminosäuren-Profil von Tofu ist richtig stark. Er enthält alle 9 essenziellen Aminos = vollständiges Protein. Das ist sehr gesund, da die dein Körper nicht selbst herstellen kann.
Tofu ist außerdem reich an Leucin, Isoleucin und Valin = verzweigtkettige Aminosäuren (BCAA). Diese Aminos pushen dich vor allem beim Muskeln aufbauen und helfen dir beim Regenerieren.
Außerdem enthält Tofu weitere Aminosäuren, wie Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Histidin. Es gibt aber auch ganz verschiedene Sorten ...
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Tofu ist super vielseitig und kommt in verschiedenen Arten daher. Hier kommen die gängigsten Tofu-Sorten:
Tofu bekommst du mittlerweile fast überall – die meisten Sorten kannst du bereits für viele Rezepte nutzen. Allerdings gibt es nicht immer so viel Auswahl. Die Supermarkt-Basics beschränken sich eher auf mittelfesten oder festen Naturtofu sowie Räuchertofu.
Tipp: Willst du was Neues ausprobieren, lohnt es sich, den nächstgelegenen Asia-Markt aufzusuchen. Dort bekommst du auch die weicheren Varianten, die du aus asiatischen Restaurants kennst und dir vielleicht besser schmecken?
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Grundsätzlich nach nicht sehr viel – das muss man ehrlicherweise sagen. Je nach Qualität kommt der Eigengeschmack der Sojabohne durch und bringt eine leicht nussige Note mit sich.
Hochwertige Sorten, z. B. aus dem Asiamarkt, schmecken aber auch ungewürzt ganz gut. Ansonsten ist Tofu in seiner Reinform eher mild und neutral im Taste.
Das kommt aber natürlich auch auf deinen persönlichen Geschmack an! Manche genießen Tofu pur (oder einfach nur mit etwas Salz & Pfeffer). Andere brauchen ihn knusprig, gut gewürzt und zubereitet, damit der Kick kommt.
Wie du das richtig machst, erfährst du jetzt ...
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Tofu schreckt dich erst mal ab? Du fragst dich: Was soll ich damit machen, und schmeckt das am Ende überhaupt nach was?
Grundsätzlich ist Tofu unglaublich vielfältig. Weiter oben hast du bereits erfahren, welche Sorten es gibt. Hast du dich erstmal ein wenig ins Tofu-Game eingearbeitet, checkst du schnell, was du mit welcher Sorte anstellen kannst und wie du deinen Tofu richtig zubereitest.
Vorab-Tipp: Versuch‘ Tofu nicht unbedingt als Ersatz für etwas zu sehen, vor allem wenn es um Fleisch geht. Dadurch wirst du automatisch offener für die vielen Möglichkeiten, die er dir bietet!
Im Endeffekt ist Tofu eine super Proteinquelle – und mit den richtigen Rezepten, Tipps & Tricks schmeckt er auch wirklich lecker - sogar frittiert. Here we go …
Protein-Quellen für dein Training
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Tupfe deinen Tofu nach dem Auspacken leicht mit Küchenpapier ab, um die Flüssigkeit aufzusaugen. Du kannst auch nach dem Zurechtschneiden die einzelnen Stücke noch ein wenig abtrocknen. Das hilft beim anschließenden Zubereiten!
Tofu enthält viel Wasser. Bevor du ihn weiterverarbeitest, lohnt es sich, davon einiges auszupressen. Wickle ihn dafür z. B. in etwas Küchenpapier ein und beschwere ihn von oben mit einem Brett und zusätzlichem Gewicht wie einem Kochtopf. Dadurch nehmen eine Tofuwürfel später besser Marinaden auf und wird beim Braten krosser. Echte Pros haben dafür eine richtige Tofupresse!
Dadurch bilden sich Eiskristalle im Tofu, nach dem Auftauen hinterlässt das viele kleine Hohlräume. Das hilft dir auch wieder beim Zubereiten, sodass Marinaden besser aufgenommen werden. Außerdem verändert sich Konsistenz und Struktur deines Tofus durchs Einfrieren – er bildet Lagen und eine faserähnliche Struktur, ähnlich wie Fleisch.
Tipp: Seidentofu eignet sich eher nicht zum Auspressen, da er dafür einfach viel zu weich und instabil ist!
Zum Anbraten empfehlen wir dir eher festere Tofu-Sorten. Grundsätzlich schneidest du ihn einfach in eine gewünschte Form, z. B. kleine Tofuwürfel oder Scheiben, und lässt diese kräftig anbraten.
Puristen geben dann einfach etwas Salz & Pfeffer dazu. Lass‘ deiner Kreativität beim Würzen ansonsten freien Lauf!
Damit dein Tofu in der Pfanne noch etwas knuspriger wird, nimmst du am besten ein paar Löffel Speisestärke. Schnippel deinen Tofu zurecht und wende ihn in der Stärke.
Tipp: Das funktioniert z. B. gut mit einer verschließbaren Plastikdose: Packe einfach beides dort rein und schüttel‘ alles gut durch. Pass‘ nur auf, dass du nicht zu sehr schüttelst, damit dein Tofu nicht (weiter) auseinanderbricht!
Den vorbereiteten Tofu brätst du dann ordentlich in der Pfanne an. Hier brauchst du etwas mehr Geduld, bei Sojaprodukten dauert das Anbraten etwas länger.
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Gut gewürzt bringst du dein Tofu-Rezept aufs nächste Level! Mische dir einfach eine Marinade nach deinem Taste zusammen und gib‘ deinen vorbereiteten Tofu dazu.
Lass‘ das Ganze dann mindestens 30 Minuten (am besten aber über Nacht) marinieren. Dann ab damit in die Pfanne, wie oben beschrieben.
Hier kommen 5 leckere Tofu-Marinaden zur Inspiration:
Tipp: Die Mengenangaben reichen gut für einen kleinen Tofu-Block à 200 g, den du in den meisten Supermärkten bekommst.
Pro-Tipp für Eilige: Anstatt den Tofu vorab zu marinieren, gibst du die Sauce direkt in der Pfanne dazu, wie eine Art Glasur. Wende deinen Tofu dafür vorher in Stärke und brate ihn ordentlich an. Durch die Stärke schmiegt sich die Soße perfekt um die einzelnen Stücke - super yummy!
Beim Panieren oder Frittieren von Tofu gibt es grundsätzlich keine Unterschiede im Vergleich zu anderem Food. Stelle dir deine Panierstraße zusammen, heize Öl ordentlich an und lass‘ deinen Tofu in der Pfanne gut aufknuspern.
Denk‘ aber auch hier daran, vorab zu würzen! Also die Bestandteile deiner Panierstraße, z. B. die Semmelbrösel oder das Mehl. Alternativ kannst du auch deinen zuvor marinierten Tofu zusätzlich panieren.
Nach diesen vielen Tipps brauchst du eher ein paar komplette Rezepte zum Nachmachen? Die bekommst du jetzt ...
Nährwerte (pro Bowl):
Zutaten (für 2 Bowls):
1. Für den glasierten Tofu
2. Für die Bowl
3. Für das Bowl-Dressing
Zubereitung:
Extra-Tipp: Beim Gemüse kannst du dich natürlich ganz nach Geschmack austoben. Avocados sind echte Klassiker, Möhren oder Rotkohl funktionieren aber auch super!
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Nährwerte (pro Portion, ca. 350 g):
Allgemeine Zutaten (für 3 Portionen):
Zutaten für die Tofu-Marinade:
Zubereitung:
Nährwerte (pro Portion, ca. 125 g):
Zutaten (für 3 Portionen):
Zubereitung:
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Zutaten (für ca. 150 g Tofu):
Zubereitung:
Fitness First Everyday-Tipp:
"Du magst oder verträgst kein Soja? Eine gute Alternative ist Tofu aus anderen Hülsenfrüchten, wie z. B. Kichererbsen(mehl). Der ist nicht ganz so fest wie Soja-Tofu und eher zum Anbraten geeignet. Kirchererbsen-Tofu enthält aber noch mehr Eiweiß!"
- Veronika Pfeffer - Fitness Manager
Tofu schmeckt mild und leicht nussig. Er ist vielseitig einsetzbar und nimmt super Aromen aus Gewürzen und Marinaden auf.
Ungeöffnet hält sich Tofu relativ lange. Nach dem Öffnen solltest du ihn innerhalb von 3 bis 5 Tagen verbrauchen und im Kühlschrank aufbewahren.
Presse Tofu am besten für 15 bis 30 Minuten. Dadurch entfernst du überschüssige Flüssigkeit und er wird etwas fester zum Kochen oder Braten.
Brate Tofu etwa 5 bis 7 Minuten pro Seite, bis er goldbraun und knusprig ist. Da er viel Wasser enthält, dauert das Braten oft etwas länger.
Ja, Tofu kannst du auch roh essen, da er bereits gekocht ist. Er eignet sich dann besonders als Topping für Salate oder als Snack. Für etwas mehr Geschmack greifst du am besten zu Räucher-Tofu oder einer vorgewürzten Variante.
Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Die Sojabohnen für Tofu stammen bei uns in der Regel aus umweltverträglichem Anbau. Tofu ist daher kein Haupttreiber für die Regenwaldabholzung – dafür sind eher Soja-Pantagen für Tierfutter verantwortlich.
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Na, auf den Geschmack gekommen? Tofu ist der perfekte Gym Buddy auf deinem Teller, wenn du Muskeln aufbauen willst! Deswegen findest du in deinen Clubs nicht nur super Trainingsbedingungen, sondern bekommst auch von unseren Food-Expert:innen und Coaches passende (vegane) Ernährungspläne an die Hand – immer abgestimmt auf deine persönlichen Ziele und Wünsche. Apropos Tofu: Was du als Veganer:in beim Muskeln aufbauen sonst noch beachten solltest, checkst du in folgendem Artikel!
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