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42,195 Kilometer: Die magische Distanz für alle, die gerne laufen. Du willst dich auch an einen Marathon wagen? Dann brauchst du eine gute Vorbereitung – und die besteht nicht nur aus Joggen. Check‘ hier, wie du dein Marathontraining aufziehst und dich passend dazu ernährst!
Im Web einen Marathon-Trainingsplan zu finden, ist easy. Aber: Ohne dich genau zu kennen, kann dir niemand die perfekte Marathon-Vorbereitung geben! Trainingspläne sind immer individuell – das gilt grundsätzlich für jeden Sport.
Der Weg zu deinem (Marathon-)Ziel hängt u. a. davon ab:
Eine Marathon-Vorbereitung für Anfänger:innen, die einfach nur ankommen möchten, sieht z. B. ganz anders aus als für erfahrene Läufer:innen, die unter 3 Stunden ins Ziel rennen wollen. Was ist deine Motivation?
Frauen trainieren außerdem etwas anders als Männer. Der weibliche Zyklus bestimmt nämlich, wie leistungsfähig du bist. Ein guter Trainingsplan berücksichtigt das.
Folgst du einfach blind einem Standard-Plan, sind mögliche Folgen:
Trotzdem gibt es bestimmte Grundsätze, wie du am besten für einen Marathonlauf trainierst. Entscheidend ist, dass sie auf dich angepasst sind.
Die wichtigsten Punkte zum Erfolg sind:
Laufen ist nicht gleich Laufen. Gehst du immer nur locker Joggen, ist das zwar gesund und gut für deine Ausdauer. Gleichzeitig reicht es nicht, um die 42-Kilometer-Strecke zu finishen. Du solltest beim Trainieren verschiedene Arten von Läufen und Intensitäten einbauen.
Die meisten Pläne unterscheiden:
Um deine anaerobe Schwelle zu bestimmen, machst du entweder einen sport-medizinischen Test oder fragst deine (Personal) Trainer:innen im Club. Außerdem solltest du deine maximale Herzfrequenz für dein Lauftempo kennen – mehr dazu checkst du hier:
Lockere Dauerläufe machen den größten Teil deiner Trainingseinheiten aus. Denn hier geht es vor allem darum, längere Zeit am Stück zu laufen. Eine alte Faustregel lautet:
Übrigens: Neuere Studien zeigen sogar, dass Marathon-Läufer:innen mit nur 5 % anaeroben Läufen besser abschneiden!
Manche Laufpläne beinhalten neben den LDL entweder Tempo-Dauerläufe oder Intervalle. Beides funktioniert, aber Intervall-Einheiten sind kürzer und dabei genauso effektiv wie der TDL.
Studien belegen außerdem, dass beim Intervalltraining längere Tempo-Phasen (mind. 4 Min.) mehr bringen als kurze Zwischen-Sprints.
Und last but not least – in deinen Lauf-Trainingsplan gehört außerdem ausreichend Zeit für:
Fitness First Fakten-Check:
"Die Marathon-Distanz läufst du in der Vorbereitungsphase nie! Du bräuchtest zu lange, um dich zu erholen und könntest in der Zeit nicht trainieren. Für Einsteiger:innen sind maximal 20-25 km am Stück in einer Einheit zu empfehlen."
- Rebecca Kapfinger - Redakteurin Fitness und Ernährung
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Die meisten Pläne rechnen mit einer Vorbereitungszeit auf den Marathon von ca. 16 Wochen. Das gilt aber nur, wenn du schon regelmäßig läufst und fit bist!
Eine einfache Faustregel sagt: Wenn du 10 km in 60 Minuten schaffst (6 Min./km), dann bist du ready für einen 16-Wochen-Marathonplan. Bist du noch nicht so weit, gehst aber schon ab und zu joggen, dann plane lieber 6 Monate Lauftraining für deinen Erfolg ein.
Du hast noch gar keine Lauferfahrung? Dann baue erst ca. 1 Jahr eine Laufroutine auf, bevor du mit dem Marathon-Trainingsplan beginnst. In folgendem Artikel checkst du, wie du deinen ersten Lauf über 5 Kilometer bewältigst:
Lauftraining für Anfänger:innen
Auch wenn du den Lauf nur für dich bestreitest, ist es sinnvoll, dir eine grobe Zielzeit zu setzen. Danach richtest du dann Training und Geschwindigkeit aus.
Du willst einfach nur durchkommen? Dann musst du aber trotzdem das Zeit-Limit einhalten! Sonst wirst du nicht gewertet und darfst nicht mehr auf der Straße laufen.
Ein Marathon unter 5 Stunden ist für Einsteiger:innen richtig gut. Alles unter 4 Stunden ist schon mega. Willst du unter 3:30 laufen, musst du schon sehr ehrgeizig trainieren.
Übrigens: Der offizielle Weltrekord wurde im September 2022 beim Rennen in Berlin auf 2:01:09 Stunden verbessert. Im Schnitt wird ein Marathon aber in etwa 4:33 Stunden gefinisht.
Als kleine Hilfe für deine Zielsetzung siehst du hier, welche Pace (Minuten pro km) & durchschnittliche Geschwindigkeit zu welcher Zeit führt. Teste einfach mal bei ein paar Läufen, welche Pace für dich realistisch sein könnte:
Pace |
Geschwindigkeit |
Zielzeit |
8 Min/km |
7,5 km/h |
5:38 h |
7:30 Min/km |
8 km/h |
5:16 h |
7 Min/km |
8,5 km/h |
4:55 h |
6:30 Min/km |
9,2 km/h |
4:34 h |
6 Min/km |
10 km/h |
4:13 h |
5:30 Min/km |
10,9 km/h |
3:52 h |
5 Min/km |
12 km/h |
3:31 h |
4:30 Min/km |
13,3 km/h |
3:10 h |
4 Min/km |
15 km/h |
2:49 h |
3:30 Min/km |
18,2 km/h |
2:28 h |
Mit weniger als 3 Einheiten pro Woche wird es schwer, gut für einen Marathon zu trainieren. Am besten sind eigentlich 4 Läufe.
Hast du ehrgeizige Ziele, wie etwa den Marathon unter 3:30 Stunden zu schaffen, sind eher 5 Trainingseinheiten pro Woche nötig – allerdings nicht in jeder Phase.
Beim Vorbereiten steigerst du außerdem nach und nach deine Strecken und Belastungen. Einsteiger:innen starten mit ca. 15-30 km pro Woche. Am Ende stehen um die 60 km verteilt auf die wöchentlichen Lauftage. Mehr als 80 km solltest du innerhalb von 7 Tagen aber nicht laufen!
Trainingspläne von Fitness First
Nicht jede Trainingswoche in der Marathon-Vorbereitung ist gleich. Über den gesamten Trainingsplan gesehen läufst du immer mehr.
Außerdem empfehlen die meisten Lauf-Coaches folgendes:
Neueste Auswertungen tausender Trainingseinheiten von Marathon-Teilnehmer:innen zeigen allerdings: 2 harte Wochen hintereinander bringen mehr!
Aber Trainingspläne sind nicht in Stein gemeißelt. Bist du erkältet oder die Beine wollen mal nicht, dann zwinge dich zu nichts. Beachte die Signale deines Körpers immer genau.
Schlimmer, als mal eine Einheit auszulassen, ist es, wenn du 2 Wochen krank oder verletzt gar nichts machst. Achte auch auf deine Motivation!
In den letzten beiden Wochen vor dem Wettkampf fährst du die Belastung nach und nach runter. Das sogenannte "Tapering" vor dem Marathon ist wichtig, damit dein Body sich erholt und du spritzig an den Start gehst!
Für seine Energie hat dein Körper vor allem 2 Quellen: die Fett-Reserven und die Glykogenspeicher in deinen Muskeln. Das Glykogen kommt aus den Kohlenhydraten, die du beim Essen aufnimmst.
Problem beim Marathon: Egal wie voll deine Glykogenspeicher sind, nach spätestens 90 Minuten Laufen ohne Pause sind sie leer. Auch wenn du schnell eine Banane zu dir nimmst, sind sie nicht sofort wieder voll.
Darum ist es wichtig, dass du deine Fettverbrennung trainierst! Diese Tanks halten lange – auch bei sehr dünnen Menschen.
Damit der Fettstoffwechsel auch anspringt, solltest du während der Vorbereitung auf einen Marathon weniger Kohlenhydrate essen. Eine Low-Carb-Ernährung ist also angesagt! Dann schaltet dein Körper schneller auf das andere Brennmaterial um.
Für optimales Regenerieren und starke Muskeln solltest du dafür mehr Eiweiß zu dir nehmen. Besonders nach einem harten Workout ist eine proteinreiche Mahlzeit super. Pro Tag sind 1,2 Gramm Proteine pro Kilogramm Körpergewicht ein guter Richtwert.
Wenn Fett deine Energie-Quelle sein soll, dann nimm‘ es auch beim Essen zu dir. Es sollten allerdings gesunde Fette sein, speziell Omega-3-Fette aus Fisch und pflanzlichen Ölen.
Auf Kohlenhydrate verzichtest du natürlich nicht ganz. Acht nur darauf, dass es vor allem gesunde, langkettige Carbs sind. Sie stecken z. B. in Vollkorn-Produkten, Haferflocken & Co. 1-2 Wochen vor dem Wettkampf isst du dann auch wieder deutlich mehr Kohlenhydrate, damit die Speicher richtig gefüllt sind.
Tipp: Dazu ist Kalium wichtig! Es sorgt dafür, dass die Kohlenhydrate auch in deinen Muskeln ankommen. Gute Quellen sind z. B. Bananen, Feldsalat, Soja oder Trockenpfirsiche. In der letzten Wochen vor dem Start ist auch Rote-Bete-Saft super, um dich leistungsfähiger zu machen. 200 bis 300 ml am Tag reichen.
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Banane vor oder nach dem Training?
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Wie lange du zum Vorbereiten auf einen Marathon brauchst, hängt von deinen eigenen Voraussetzungen ab. Hast du keine oder wenig Lauferfahrung, plane mindestens 6 Monate ein. Musst du dafür noch ein paar Kilos abnehmen, dann rechne eher mit einem Jahr. Regelmäßige Läufer:innen folgen meistens einem 16-Wochen-Plan.
Das Training für einen Marathon besteht vor allem aus 2 Workout-Arten: langen, ruhigen Dauerläufen und Intervall-Einheiten. Dabei nimmt das langsame Laufen mindestens 80 Prozent der wöchentlichen Trainingszeit ein. Daneben sind gesunde Essgewohnheiten, guter Schlaf und leichtes Krafttraining wichtig, um einen Marathon zu bestreiten.
Nein, im Training für einen Marathon läufst du nie die gesamte Distanz am Stück. Danach müsstest du zu lange regenerieren, bevor du wieder einen Lauf machst. Es ist aber evtl. sinnvoll, einen Halbmarathon unter Wettkampf-Bedingungen zum Vorbereiten einzubauen.
Nach einem Marathon rechnest du ungefähr mit 2 Monaten, um dich vollständig zu erholen. Danach sind wieder intensivere Langstreckenläufe möglich. Aber selbst erfahrene Athlet:innen bestreiten selten mehr als 3 Wettkämpfe im Jahr.
Bei der Marathon-Vorbereitung ist ein Ziel, deine Fettverbrennung zu fördern. Dabei reduzierst du einfache Kohlenhydrate und erhöhst Eiweiß sowie gesunde Fette. Achte außerdem auf ausreichend Flüssigkeit. Kurz vor dem Wettkampf sind wieder viele Kohlenhydrate erlaubt, um deine Speicher rechtzeitig zu füllen.
42 Kilometer am Stück laufen ist eine extreme Herausforderung für deinen Body. Besonders Gelenke und Muskulatur werden stark belastet. Außerdem ist dein Immunsystem nach dem Lauf erstmal unten. Ein Marathon an sich ist daher nicht wirklich gut für die Gesundheit. Aber das Training dafür ist super für Herz-Kreislauf und deine allgemeine Fitness.
Vergleiche von Marathon-Läufen zeigen: Die durchschnittliche Finisher-Zeit liegt (Stand 2018) bei 4 Stunden 32 Minuten und 49 Sekunden. Männer brauchen im Schnitt etwa 4:22 Stunden, Frauen 4:52.
Ein ausgeklügelter Laufplan, etwas Krafttraining sowie ausreichend Regeneration gehören u. a. zu einer effektiven Marathon-Vorbereitung. Bei Fitness First findest du dafür alles, was du brauchst: Moderne Cardio-Geräte, Functional Training, freie Gewichte, Ausdauer-Kurse sowie Wellness-Areas. Deine (Personal) Coaches helfen dir gerne dabei, dein (Marathon-)Ziel zu erreichen und erstellen dir bei Bedarf einen individuellen Trainings- sowie Ernährungsplan. Apropos Marathon: Schon mal an einem OCR-Hindernislauf teilgenommen?
Cardio-Training bei Fitness First
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